Pächter für Burgschänke auf der Ebernburg gesucht

13.01.2020
tgh-ks
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100 Plätze im Innenbereich, 40 auf der Panoramaterrasse und 30 im Hof – das Restaurant auf der Ebernburg hat einiges zu bieten. Trotzdem fällt es schwer, einen Betreiber zu finden.
BAD MÜNSTER AM STEIN-EBERNBURG - Weithin sichtbar erhebt sich auf einem Bergsporn die Ebernburg. Was man aber nicht sieht: Der Ebernburg-Verein sucht – wieder einmal – einen Pächter für die „Burgschänke“. Das Restaurant mit circa 100 Plätzen im Innenbereich, 40 Sitzgelegenheiten auf der tollen Panoramaterrasse und 30 Außenplätzen im Hof der Burg ist eine beliebte Raststation bei Wanderern, zumal die Burg in das Wanderwegenetz integriert ist. Der Restaurant-Betrieb ist auch ein wichtiges gastronomisches Pendant zur Evangelischen Familienferien- und Bildungsstätte mit Hotel- und Tagungsbetrieb.
Nachdem der Ebernburg-Verein im November des vergangenen Jahres in Fachzeitschriften und online nach einem „engagierten Pächter mit gastronomischer Erfahrung“ suchte, ließ sich das Unternehmen gut an, meinte Vorsitzender Gerd Kiefer. Drei Interessenten zeigten starkes Interesse. Mit zwei der Aspiranten hat Geschäftsführerin Iris Kessel bereits Sondierungsgespräche geführt. Der Kontakt scheint aber abgerissen zu sein, beziehungsweise: Ob das Interesse noch besteht, ist unklar. „Alles ist noch in der Schwebe“, bedauern Iris Kessel und Gerd Kiefer, die aber auch Verständnis zeigen, denn der Pächter muss in eine Küche und die Bestuhlung des Gastraums sowie in den Außenbereich investieren.
„Wir sind bereit, uns kulant zu zeigen“, unterstreicht Kiefer, der außerdem ankündigt, dass der Pachtvertrag „ein Stück weit neu gestaltet“ werden soll. Dies betrifft sowohl Vorstellungen des Pächters in spe, aber auch der Ebernburg-Verein möchte Einfluss nehmen auf die Öffnungszeiten, auf Art und Ort des gastronomischen Angebotes. Dazu zählt außerdem, dass erst gegen 22 Uhr der Schlüssel herumgedreht wird. Besonders an lauen Sommerabenden ist die Burgschänke ein Ziel für Genießer aus der näheren Umgebung, die gerne neben einem Glas Wein auch das historische Flair der alten Mauern genießen.
KONTAKT
Wer Interesse an der „Burgschänke“ hat, kann sich an die Geschäftsführerin des Ebernburg-Vereins, Iris Kessel, Telefon 06708-6 17 66 12, wenden.
Der Markt für Gastronomen, die sich auf das Tagesgeschäft konzentrieren, statt ihren Schwerpunkt in Events zu suchen, ist sehr ausgedünnt, bedauert Kiefer. „Es ist nicht leicht, jemanden zu finden.“ Außerdem suche der Ebernburg-Verein jemanden, der sich mit der Region verbunden fühlt und auch ein Gespür für die Burg als historisches Kleinod mit Bezug zu den Sickingern hat und diese Geburtsstätte des Franz von Sickingen wertschätzt. Von einem „ergänzenden Konzept“ zum Betrieb der Bildungsstätte schwärmen Kessel und Kiefer geradezu. Denn Hotel- und Tagungsgäste suchen gerne dann eine Adresse vor Ort auf, die nicht zur gleichen Zeit wie die Bildungsstätte die Türe schließt.
Kiefer und Kessel könnten sich aber durchaus auch gemeinsame Veranstaltungen von Burgschänke und dem Team der Bildungsstätte vorstellen, und die Hochzeitspaare, die sich auf der Burg das Ja-Wort geben, freuen sich ebenfalls über einen Umtrunk plus Snacks. Die Speisekarte sollte vielfältig und bodenständig sein, sich also an Wanderern ausrichten als auch an Gästen, die nur einen Imbiss bevorzugen. „Die Zeit drängt, die Saison steht vor der Tür“, sagt Kiefer. Spätestens im März sollte die Burgschänke wieder geöffnet sein. Auf keinen Fall soll ein Schild, auf dem „geschlossen“ prangt, Gäste zum Umkehren zwingen, wie es schon einmal über ein Jahr der Fall war.
Das war, bevor Stefan Köhl im Herbst 2016 die Burgschänke pachtete, wobei das Mietverhältnis eigentlich als langfristig betrachtet wurde. Doch nach knapp zwei Jahren als Gastronom auf der Burg – im April 2017 war Eröffnung – kündigte Köhl „nach reiflicher Überlegung“, wie er der AZ sagte, seinen Vertrag aus persönlichen und betrieblichen Gründen.
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